Krimi Schreiben
Übersicht
Kann man Krimi schreiben lernen?
Wo kann ich meinen Krimi anbieten?
Was ist ein Krimi?
Krimi schreiben. Anleitung zum Mord – Online-Kurs von schreibwerk berlin.
Was ist ein Krimi?
Der Krimi(nalroman) ist erst einmal ein Roman. Er verfügt über eine Geschichte von Anfang bis Ende, über eine Figurenkonstellation und einer Aufgabe für die “Held*innen”. Denn – und das unterscheidet den Krimi von vielen anderen Romanen: die Aufgabe für die Ermittler*innen besteht darin, ein Verbrechen aufzuklären. Also nennt man den Krimi auch “Genreoman”, weil er erwartbare Punkte einlöst: Am Anfang steht ein Verbrechen und am Ende wissen die Leser, wer der/die Täter*in ist. Oft gibt es Verwicklungen, falsche Fährten, kurz vor der Überführung der Täter wollen die Ermittler aufgeben, was sie dann aber doch nicht tun. Das ist die typische Form des Krimis: man nennt sie auch “Detektivroman”.
Manchmal kennt das Publikum sowohl Tathergang als auch Täter von Anfang an, und es geht in der Geschichte dann um andere Dinge als um die Verfolgung der Bösewichte. Meist sind das dann psychologisch motivierte Kriminalromane, die herausfinden, warum ein Verbrechen geschehen ist und die Geschichte vor der Geschichte erzählen.
Doch das Publikum liebt vor allem die Whodunit-Krimis, also die, bei denen es mitraten kann, wer weshalb und wie ein Verbrechen (oder mehrere) begangen hat. Und wobei es mitfiebern und vor allen Dingen: selbst als Detektiv mitraten kann. Das sind die erfolgreichen Krimis: jene, die bis kurz vor Schluss zwar viele mögliche Täter vorstellen, aber bei denen man nicht sicher ist, wer genau es nun war.
Auch sind Krimis dann so genannte “Page-Turner”, wenn sie die Kommissare und Kommissarinnen in gefährliche Situationen bringen, und ab und zu verliert man dann auch jemanden, den man wegen seiner aufrechten, nach Gerechtigkeit suchenden Art lieb gewonnen hat.
Ein Krimi ist also auch immer eine Erzählung über Gerechtigkeit. Kriminalkommissare und Kriminalkommissarinnen schaffen es dann zu breiter Öffentlichkeit, wenn sie sowohl sympathisch als auch mit einer eigenen schweren Hintergrundgeschichte daherkommen. Und wenn sie, koste es, was es wolle, immer wieder am Fall nagen und solange nicht aufgeben, bis er gelöst ist. Deshalb ist Krimi schreiben eine gute Übung, um sich als Autor oder als Autorin zu versuchen.
Krimis sind auch deshalb für Schreiblehrlinge geeignet, weil man sich an klare Elemente halten kann. Es gibt Gut und Böse, beide Seiten sind durch entsprechende Figuren repräsentiert; es gibt am Anfang ein Verbrechen (meistens Mord) – und auch meistens im Verlauf der Handlung weitere Verbrechen. Die Kettenreaktion ist wichtig: das erste Verbrechen zieht i.d.R. weitere nach sich.
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Kann man Krimi schreiben lernen?
Ja, das kann man. Da der Krimi eine sogenannte Genre-Literatur darstellt, können sich Lernende an gewisse Vorgaben halten. Das Schema Gut/Böse dient als Grundlage.
Die Figurenkonstellation befindet sich also auf den beiden Seiten der Pole, manche Figuren können auch zwischen Gut und Böse schillern – das sind die interessantesten, denn sie bieten sich auch als (falsche) Fährten an.
Man muss sich über die Art des Verbrechens klar werden (soll es ein Mord sein oder gar mehrere, wollen Sie lieber über einen extrem raffinierten Diebstahl schreiben?).
Sehr wichtig ist der Plot, also die Krimi-Handlung.
Nach einigen grundlegenden Überlegungen: wo soll meine Handlung spielen? Bringe ich regionale (kulinarische, landschaftliche) Elemente mit rein. Wer sind meine Hauptfiguren. Soll das Verbrechen gewisse gesellschaftliche Missstände aufzeigen? etc. entscheiden Sie darüber, über welchen Zeitraum die Handlung spielen soll. Dann definieren Sie zunächst einmal den Beginn und das Ende. Danach entscheiden Sie, welche wichtigen Wendepunkte (Plot-Points) es – an welcher Stelle – geben soll. Daraus können Sie Szenen entwickeln.
Wir haben ein Schema in vier Modulen entwickelt, das Sie dazu bringt, alle diese Fragen zu beantworten. In unserem Online-Kurs Krimi schreiben leiten wir Sie behutsam dazu an, auf alle wichtigen Fragen eine Antwort zu finden – und Szenen zu schreiben, die es in sich haben.
Krimi schreiben: Übungen
Um einen Krimi zu schreiben, gelten auch die Übungen für das “normale” kreative Schreiben. Wir wenden diese spezifisch auf das Genre an.
Listen / Brainstorming
Immer, wenn eine Idee für einen Krimi – oder einen Schauplatz, eine Figur, eine Szene, Sie streift: machen Sie eine Liste. Und wenn sie nur als Gedächtnisstütze dient, dann ist schon etwas aufgeschrieben. Denn das Allerwichtigste beim Krimi Schreiben ist es erst einmal, zu schreiben. So gewöhnen Sie sich an sich selbst als schreibende Person. Und als Autor oder Autorin eines Krimis. Sie trainieren so Ihre Gedanken in die Richtung, in die Sie sie haben möchten.
Listen können Sie für alle Bereiche des Krimis nutzen: die Figurenkonstellation, das Verbrechen, das Setting (wo spielt was: in welcher Region, welche Elemente wollen Sie besonders hervorheben?, zu falschen Fährten, zum Wohnort der Kommissare, etc.). Wie To-do-Listen sind solche themenorientierte Listen sehr sinnvoll. Sie helfen Ihnen dann, wenn Sie an einem Krimi schreiben und gerade nicht die Muße für lange Texte haben. Lernen Sie, Ihre Liste zu „lesen“. Klopfen Sie jedes Stichwort auf die dahinterliegende Idee oder Szene oder eine Anekdote ab. Manche Stichworte können Sie wegwerfen, andere bringen Sie in Ihrem Vorhaben weiter.
Trainieren Sie es einfach. Sie werden staunen, was Sie alles entdecken.
Automatisches Schreiben/Freewriting
Schreiben Sie – ganz simpel – Ihre Gedanken zu Ihren Ideen auf und lassen Sie ihnen freien Lauf. Dabei brauchen Sie nicht darauf zu achten, ob der Text logisch ist, ob die Rechtschreibung stimmt: Hier kommt es darauf an, einfach die Finger auf der Tastatur zu bewegen oder den Stift auf dem Blatt.
Schreiben Sie all das auf, was Ihnen durch den Kopf geht. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor, über Verbrechen zu schreiben. Nehmen Sie Ihre “Lieblingsverbrechen”, also jene, die Sie selbst am meisten interessieren. Vergewaltigung, Mord, Totschlag, andere Affekttaten, Diebstahl usw. Schreiben Sie einfach “frei” darüber. Was denken Sie selbst über eine solche Tat? Welche Tat würden Sie selbst, wenn Sie eine kriminelle Person wären, gerne selbst einmal verüben? Wem würden Sie zutrauen, einen Mord zu begehen? Welche Motive interessieren Sie? Sind es Habgier, Rache, enttäuschte Liebe – oder ist es die Situation in der Welt? So können Sie sich zum Beispiel auf diese Weise spielerisch mit einer möglichen Täterin befassen, die gegen den Klimawandel keine andere Möglichkeit sieht, als die Herren von Shell & Co. ausschalten zu wollen. Oder irgendeinen Minister oder eine Chefin eines Chemieunternehmens.
Das automatische Schreiben/Freewriting bringt Sie in diesem Fall dazu, ohne Zensur und auch ohne direkte Ergebnisvorgabe – zu eigenen Themen, Figuren, Verbrechen und zu einer Handlung zu gelangen. Zumindest die Samen für weitere Ideen zu legen.
Machen Sie ein paar Tage lang diese Fingerübung, und Sie werden ein Gefühl für Verbrechen entwickeln, über die Sie gerne einen Krimi schreiben wollen.
Geben Sie sich also einen festen Termin – mindestens einmal pro Woche, am besten täglich. Und seien es nur 10 Minuten, die Sie schreiben: Schreiben Sie. Lassen Sie die innere Zensur weg, erlauben Sie sich jeden – auch noch so unfertigen Gedanken.
Sie werden sehen, in diesen Texten stecken die Themen, die Sie interessieren, die Probleme, mit denen Sie hadern oder Figuren, die Sie schon im Kopf haben. Und das sind die Hinweise für die Krimis, die Sie schreiben möchten.
Bildimpulse für das Krimi-Schreiben
Nutzen Sie Bilder, die aus Zeitschriften oder recherchieren Sie im Internet. Gehen Sie dabei gezielt vor, wenn Sie die Region kennen, in der Ihr Krimi spielen soll. Suchen Sie sich entsprechende Bilder und verlegen Sie (erst mal spielerisch) eine Handlung dorthin. Zum Beispiel an einen möglichen Tatort. Schauen Sie sie genau an, Sie entdecken sicher eine Schlüsselsituation, über die Sie schreiben können.
Entsprechend suchen Sie Fotos, die Ihre möglichen Protagonisten darstellen könnten. Haben Sie eine Person gefunden, die Ihr Kommissar, Ihre Kommissarin sein könnte, schreiben Sie genau zu dieser Person die Hintergrundgeschichte auf: Wo ist sie geboren, warum zur Polizei gegangen, womit hadert sie gerade, was waren die wichtigsten Ereignisse in der Vergangenheit, was lässt sie nicht los, worüber ärgert sie sich, wofür brennt sie, wie wohnt sie?
Konkrete Fotos sind sehr gut dafür geeignet, sich mit den eigenen Figuren vertraut zu machen, ihnen Leben einzuhauchen, die Motive für ihre Handlungen zu verstehen. Kurz, sie glaubwürdig zu gestalten. Dasselbe gilt natürlich auch für den Täter oder die Täterin.
Bücher und Nachrichten als Impuls
Sicher haben Sie selbst Lieblings-Krimis? Machen Sie eine Liste, welche Krimis Ihnen gut gefallen haben. Nennen Sie die Gründe dafür. Schreiben Sie eine Passage aus Ihrem Lieblingskrimi ab – und führen Sie die Geschichte selbst weiter. Sie können auch als Übung den Stil einer Autorin oder eines Autors imitieren, um zu verstehen, wie er oder sie das machte. Wort für Wort, nennt Elizabeth George ihr Verfahren, Krimis zu schreiben – und ein gleichlautendes Buch. Denn durch diese Übung werden Sie verstehen, was es ausmacht, einen Krimi zu schreiben: ein Wort nach dem anderen aufs Papier oder in den Computer zu schreiben.
Die Rubrik “Vermischtes” in Zeitungen ist eine Fundgrube für Krimi-Autor*innen. Schauen Sie nach, Sie finden sicher den ein oder anderen Mord, der Vorbild für Ihren Krimi sein kann – oder eine skurrile Meldung, die Sie inspiriert.
Schreiben Sie um diese Ideen herum einfach Ihre Assoziationen auf: zum Täter*in, zum Verbrechen selbst, zu den Ermittlern und Ermittlerinnen, zum Ort des Geschehens (Tatort), zu den Hintergründen. Fragen Sie sich: Wie konnte es soweit kommen? Was bringt ihn/sie dazu, jemanden so zu hassen? War es ein Mord aus Leidenschaft? Ein Verbrechen aus Rache? Oder aus einer Notsituation heraus? Spielt Eifersucht eine Rolle?
Stellen Sie Fragen, diese bringen Sie schließlich zu des Mordes Lösung. Und zu Ihrem Krimi.
Worte als Impuls
Schreiben Sie einen automatischen Text (Freewriting) aus der Perspektive des Täters, der Täterin – oder aus der des Opfers – und markieren Sie darin drei interessante Worte. (Diese drei Worte können Sie auch willkürlich aus einem Lexikon wählen).
Aus diesen drei Worten schreiben Sie einen neuen Text, eins am Anfang, eins in der Mitte und eins am Ende. Das können Sie ewig fortführen und so in den Schreibrausch, den Flow kommen. Sie werden auf diese Weise zugleich Ihre Figuren sehr viel besser kennenlernen und auf Ideen kommen, die Sie sonst nicht gehabt hätten. Probieren Sie es aus!
Menschen als Impuls
Für Ihren Krimi benötigen Sie Figuren: Haupt- und Nebenfiguren, die Opfer, die Kommissare, Zeugen, Freunde und Feinde …
Nutzen Sie Menschen, die Sie kennen, (heimlich) aus, um diese zu beschreiben. Sowohl was deren Beweggründe für bestimmte Handlungen angeht – zum Beispiel eine Trennung, oder das Nichtbeachten eines Kindes oder plötzliche sinnlos erscheinende Geldausgaben … – als auch äußerlich: Nehmen Sie bestimmte Merkmale, zum Beispiel eine große Nase oder eine besondere Stimmlage oder ein Hinken … und formen Sie aus diesen Elementen Ihre ganz eigenen Figuren. Diese erinnern vielleicht in einem bestimmten Merkmal an die Ausgangsperson, aber niemand wird Ihnen einen Prozess anhängen können 🙂
- Schauen Sie sich wildfremde Menschen an – zum Beispiel im Park – und denken Sie sich deren Lebensgeschichte aus. Gestalten Sie daraus eine komplette (fiktive) Biografie und fragen sich, an welchem Scheidepunkt dieser Mann/diese Frau stehen könnte. Wieso er/sie eben Hauptkommissar/in wurde oder wieso Verbrecher oder warum gerade das arme Opfer. Vielleicht finden Sie dadurch ein starkes Motiv.
- Beschreiben Sie Menschen, die Sie schon als Charaktere für Ihre Krimis ersonnen haben. Beschreiben Sie sie so, dass ein Zuhörer in Ihrer Beschreibung einen lebendigen Menschen erkennt, der glaubwürdig ist. Und der glaubwürdig in einem Krimi agieren kann.
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Der Krimi ist ein Gefäß
Kulinarik und Krimi
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Wo kann ich meinen Krimi anbieten?
Wenn Sie dann Ihren Krimi fertig haben, oder so gut wie fertig sind, können Sie sich an einen der einschlägigen Verlage wenden. Dafür benötigen Sie ein Exposé, einen Textauszug von ca. 20 Seiten sowie Informationen zum Autor, zur Autorin.
Das können Sie auch schon immer mal tun, wenn Sie Ihren Krimi schreiben: Gehen Sie in Ihre Buchhandlung (oder in einschlägige Krimi-Buchhandlungen) und schauen Sie nach, welcher Verlag für Sie der geeignetste ist. Stellen Sie sich vor, dass auch Ihr Krimi in dieser Reihe steht. Das erhöht Ihre Motivation. Suchen Sie sich die Kontaktdaten des Verlages (oder der Agenten) und dann, wenn Sie mindestens 75% haben und ein gutes Gefühl: Wagen Sie es und bieten Sie Ihren Krimi an.
Die Kurse von schreibwerk berlin
Nutzen Sie selbstverständlich die hier angebotenen Übungen, um Ihren Krimi zu schreiben. Wenn Sie weiter schreiben möchten, ist der Online-Kurs Krimi schreiben genau richtig. Sollten Sie in einer Schreibblockade stecken, helfen wir Ihnen.
Das gilt auch für alle weiteren Kurse von schreibwerk berlin.
Unsere Kurse sind für verschiedene Niveaus geeignet und für unterschiedliche Genres.
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Das sagen unsere Teilnehmer:
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Kathrin Berendsohn
Psychologin
Anregend und kurzweilig
Das war ein wunderbarer Online-Kurs, sehr abwechslungsreich, anregend und kurzweilig. Deine Rückmeldungen waren immer ermutigend und die Kritik konstruktiv und lehrreich. Es hat sich über den Kurs ein angenehmer persönlicher Kontakt aufgebaut, gleichzeitig habe ich durch die Möglichkeit, mir die Zeit selbst einzuteilen, einen hohen Freiheitsgrad, was mir sehr entgegen kommt. Dadurch bin ich dran geblieben am Schreiben und merke schon jetzt, dass der Kurs mir fehlt. Da hilft nur eine Fortsetzung..
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Stefan Gross
Architekt
Sucht
Ich wurde schnell süchtig nach dieser professionellen Kritik, die immer gleich nach ein paar Tagen vollkommen unbürokratisch gegeben wird und sich sehr von den Beipflichtungen oder Lobhudeleien, manchmal auch sarkastischen Anmerkungen von Freunden und Bekannten unterscheidet, die ich mit der Bitte um Kritik früher hin und wieder überfordert hatte.
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Patricia Schürholz
Anästhesie-Krankenschwester
Intensiv Kreativ
Der Kurs „Kreatives Schreiben“ hat mich unzählige Dinge gelehrt! Ich habe mich sehr, sehr gut aufgehoben gefühlt, meine Texte wurden auf sehr wertschätzende Weise redigiert und meine Kreativität intensiv angeregt! Vom Kleinen bis ins Große ist Frau Landbeck eine wundervolle Begleiterin hin zu einer besseren „Schriftstellerin“. Dieser Kurs ist unbedingt zu empfehlen für alle, die ihr Schreiben besser machen wollen!