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Das Glück des Schreibens – von Gaby Höckner

Das Glück des Schreibens

Das Glück des Schreibens ist ein Text von Gaby Höckner, den sie zu unserem Wettbewerb eingereicht hat. Sie hat gewonnen! Herzlichen Glückwunsch.

Strandgut – das ist ein Bild von Alexandra Weidmann, die sich bei der Einsendung auf unseren Newsletter “Die Badewanne …” bezog. Wir danken den beiden Frauen sehr.

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Was machen die Nachrichten mit uns? Und mit unseren Geschichten? Ein Wettbewerb

Das Voting ist beendet (8.8.2022). Die Stimmen sind ausgezählt. Es gab insgesamt 32 Stimmabgaben, davon 25 als Kommentar und 7 per Mail.

Gewonnen haben:

1 Präsenzseminar in Potsdam: Ferenc Liebig mit dem Text “Schmetterling” (Text Nr. 5)

Ein Live-Seminar nach Wahl: Susanne Matsché mit dem Text “Von unten” (Text Nr. 8)

Eine Coaching-Stunde: Walburga Feistl mit dem Text: Geheimnisvolles Fragment (Text Nr. 6)

Wir bedanken uns herzlich bei allen, die sich beteiligt haben, ob als Autor*innen oder als Voter*in.

 

Die Gewinnertexte können Sie hier nachlesen:

Gewinnertexte Optimismus schreiben

und hier noch einmal die Ausschreibung:

Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten?

Was macht das alles mit uns? Die Nachrichten sind schlecht. Klar, only bad news are good news, diese Wahrheit – verbunden mit sex sells – machen die mediale Wirklichkeit aus. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Probleme nicht existieren. Es gibt ihn, den Krieg, es gibt ihn, den Klimawandel – um nur die drängendsten Probleme zu nennen. Und es gibt leider, leider auch die Rechtsextremen, die neuerdings in Weißhemden demonstrieren, um so ihre reine Weste zu zeigen. Es gibt … und schon bin ich drin in der bad-news-Schleife, es fällt mir nichts Gutes ein.

Ich habe mir eine Nachrichtenökonomie verordnet. Nur noch einmal täglich, und sicher nicht vorm Schlafengehen. Da schaue ich dann in die Welt, die sowieso ihrem Untergang geweiht scheint, und habe gar nicht mehr die Kraft, um so viele Schicksale zu weinen, um die zu trauern, die gerade im Bombenhagel oder im Mittelmeer ihr Leben geben. Es geht nicht. Ich bin ohnmächtig und habe gar nicht so viel Mit-Leid in mir, um all das, was mir nachrichtlich angeboten wird, angemessen seelisch zu verarbeiten. Ich sitze also vor dem Gerät, ob das der Computer ist oder der Fernseher oder das Handy, ist dabei egal, die negativen Botschaften lauten immer und überall gleich.

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Die Jury hat gesprochen – Gewinnertext ist “Der Zwiebelkuchen”

22 Jury-Mitglieder

Vielen Dank an alle, die sich am Wettbewerb Food-Writing beteiligt haben: An die vier AutorInnen und an die zweiundzwanzig (22!) selbst ernannten Jury-Mitglieder. Es hat Spaß gemacht, mitzuerleben, wie Sie uns die Arbeit abgenommen haben. Vielen Dank!

Gewonnen hat “Der Zwiebelkuchen und die Suche nach dem Glück” mit dem eindeutigen Votum von 17 von 22 abgegebenen Stimmen – abgegebene Stimmen bedeutet, dass per Mail an schreibwerk berlin das jeweilige Votum geschickt wurde.

2 Stimmen  erhielt Text 1, Plädoyer für eine Wurst, die beiden anderen Texte je eine Stimme. Den drei MitbewerberInnen, die heute leer ausgehen, gilt unser großer Dank und die Hoffnung, dass sie Freude am Schreiben hatten. Auch möchten ich ihnen zurufen: schreibt weiter, verliert weiter, das ist der richtige Weg bis zum Gewinn (fail, fail again, fail better).

Gewinnerin ist Marita Brenken

Marita Brenken hat die Teilnahme am Online-Kurs Food-Writing gewonnen. Sie lebt in Berlin und hat sogar schon ein Buch übers Essen&Lieben geschrieben: Vom Essen und Lieben.

Stellvertretend für alle mit dem Votum abgegebenen Begründungen sei hier jene von Frau Martina Arnold genannt:

Platz 1 Zwiebelkuchen.
Begründung: Sehr sinnlich schöne Beschreibung des Zubereitens, geschickt verwoben mit Ebene 1: Die Sehnsucht nach dem Sohn und Ebene 2: der TV Sendung.
Man folgt der Köchin und Mutter sehr gern, hat Sympathie für ihre Gedanken und Gefühle. Das ist einfach gut geschrieben, mit viel Warmherzigkeit.

Die Texte wurden mit Kommentaren versehen, auch hier wieder eindeutig: Für den “Zwiebelkuchen” gab es 12 Kommentare, die “Wurst” erhielt 3 Kommentare, ebenso “Endstation Essen”.

Zu unserem Online-Special “Food-Writing” nehmen wir gerne noch Anmeldungen entgegen: Start ist der 17. Januar 2019.

 

 

Wettbewerb Food Writing Text Nr. 4 – Endstation Essen

Walnüsse spielen auch eine Rolle bei “Endstation Essen.
Beachten Sie auch unsere Themen-Specials

Tagelang Walnüsse geknackt – oder: Endstation Essen

 

Walnüsse und Gänsebrust: Die Gänsebrust duftet verführerisch, ein wenig vergoren, wie es dieses Fleisch, meine ich, an sich hat und leicht säuerlich herb der Rotkohl, die Klöße prall nach Sättigung, die Soße würzig und ein bisschen nach was Verbotenem. Ah und Oh, lass es dir schmecken, tönt der Familienchor. Meine Frau wendet sich an meine Eltern. Vielen, vielen Dank ihr Lieben, das sieht richtig, richtig lecker aus und wie das duftet! Meine Schwester sagt, lass es dir munden.

Ich sehe es sofort vor mir: Die Lippen öffnen sich, die Speise darf rein, rauf auf die Zunge, der Gaumen will schmecken, die Zähne wollen kauen, die Muskulatur will arbeiten, die Chemie feiern – es sei denn, es läge wirklich ein ganz grober Irrtum vor. Dann müsste man sich, weil eingebaut in die Tischordnung und ohne die geringste Chance, noch rechtzeitig an den Ort zu gelangen, wo man gleichzeitig erbärmlich elend und unendlich erleichtert sein kann, ins Familienrund übergeben.

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Gewinnertext von Marita Brenken – Zwiebelkuchen und die Suche nach dem Glück

Zwiebelkuchen und die Suche nach dem Glück – Text Nr. 3 zum Food-Writing

Herzlichen Glückwunsch an Marita Brenken! Die Autorin lebt in Berlin und hat sogar schon eine Anthologie mit Kurzgeschichten veröffentlicht, die direkt zu unserem Thema passt: Vom Essen und Lieben

 

Zwiebelkuchen und die Suche nach dem Glück

 

Die Tränen laufen ihr über die Wangen. Sie streckt die Arme ganz nach vorne, um so weit wie möglich von den Zwiebeln entfernt zu sein. Sie weiß, dass ihr der schweflige Stoff Isoalliin das Wasser in die Augen treibt. Ein Stoff, der die Pflanze vor Fressfeinden schützen soll, wie Ratten und Mäuse, aber keine Chance hat gegen den Menschen, seinen Hunger und seine scharfen Küchenmesser. Sie wischt sich mit dem Ärmel ihrer Bluse übers Gesicht, um besser sehen zu können. Im Fernsehen sucht Horst Lichter das Glück auf seinem Motorrad zusammen mit Hardy Krüger junior. Sie hätte auch gerne mal wieder ein wenig Glück. Besonders heute am Heiligen Abend. Sie hat schon lange nicht mehr vor Glück geweint, sie kann sich kaum mehr an das Gefühl erinnern, das irgendwo in der Körpermitte seinen Ursprung hat, und dann durch den Brustkorb hinaufschwappt, wie eine große schäumende Welle und sich aus den Augen heraus ergießt. Jetzt gerade wäre so ein Gefühlsausbruch allerdings sehr störend. Sie muss Herz und Hand unter Kontrolle halten, um die Zwiebeln in zarte dünne Ringe zu schneiden.

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Frauentag – von Stefan Gross

Frauentag

Frauentag ist der Beitrag zum Wettbewerb „Frühling“ von Stefan Gross – einer der drei Gewinner-Texte

Wie nach einem Dauerlauf

Wir waren in Tegel verabredet, um sechs am Gate. Ich war schon deutlich früher da, kann einfach nicht auf den letzten Drücker fliegen. Mein Nervenkostüm zwickte und kratzte wie blöd und mein Kreislauf war in Wallung wie nach einem Dauerlauf. Auch ohne Spiegel wusste ich, dass sich eine Seenplatte aus roten Flecken in meinem Gesicht gebildet hatte. Ich hatte mir eine Überdosis Guarana (einen Esslöffel voll!) in den Joghurt gepackt, um in die Gänge zu kommen. T.C. Boyles Terranauten hatten mich um den Schlaf gebracht. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausging. Um drei hatte ich das Buch erschöpft zur Seite gelegt. Als um vier der Wecker klingelte, glühte mein heiß gelaufenes Gehirn immer noch und war ziemlich durcheinander. Ich hatte was geträumt, von einem eigenartigen Ort im Dschungel, ich trug ein Menschenkind auf dem Arm, vielleicht war es auch ein Primatenbaby.

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Ohne dich – von Matthias Pieper

Ohne dich 

Ohne dich ist ein Beitrag zum Wettbewerb “Frühling” von Matthias Pieper – einer der drei Gewinner-Texte

Noch bleich vom Winter

Rose schaute lange aus ihrem Fenster in das Grün hinter der Klinik. Die Wiese war noch bleich vom Winter, der Wald stand dunkelgrau, vor ihrem Fenster stießen die Blätter der Narzissen wie Büschel grüner Skalpelle aus dem Boden. Wenn sie in die Tasse blies, um den Tee abzukühlen, beschlugen ihre Brillengläser, und Wald und Wiese verschwanden. Draußen war es sonnig und kühl, in den kahlen Sträuchern am Fußweg gleich unterhalb ihres Fensters ließen die Meisen ihre zweisilbigen Rufe hören.

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Beitrag zum Wettbewerb “Notizbuch” von Maria Unger

Maria Unger ist ehemalige Lehrerin und lebt in Bayern. Notizbuch führt sie quasi schon immer

Notizbuch 4 2017 – 08 – 29

Gedanken einer älteren Frau
ihren Umgang das Notizbuch betreffend

Eine Wolkenguckerin

Vor Jahren hat die Tochter der Mutter ein wunderschönes Buch geschenkt, SKYWRITING journal . Sie weiß nämlich, dass die Mutter eine Wolkenguckerin ist, dass sie manchmal Geschichten schreibt und noch öfter Geschichten liest. Aber Lesetexte enthält das Buch nicht, die Seiten sind nicht durchnummeriert, sondern über jede Doppelseite erstreckt sich ein Foto von Wolkenmassen, von Landschaften, die sich unter einem breiten Himmel ausdehnen, oder von Nebelschwaden, die Berge einhüllen. Krähen sitzen auf einem Kabel im blassen Abendlicht, ein gleißender Blitz zuckt aus einer Wolke, eine kaum sichtbare, schwach gekräuselte Linie trennt Himmel und Wasser. Überall viel freie Fläche, Wolkenweiß, Meeresblau und Nebelgrau.

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