Was machen die Nachrichten mit uns? Und mit unseren Geschichten? Ein Wettbewerb
Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten?
Was macht das alles mit uns? Die Nachrichten sind schlecht. Klar, only bad news are good news, diese Wahrheit – verbunden mit sex sells – machen die mediale Wirklichkeit aus. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Probleme nicht existieren. Es gibt ihn, den Krieg, es gibt ihn, den Klimawandel – um nur die drängendsten Probleme zu nennen. Und es gibt leider, leider auch die Rechtsextremen, die neuerdings in Weißhemden demonstrieren, um so ihre reine Weste zu zeigen. Es gibt … und schon bin ich drin in der bad-news-Schleife, es fällt mir nichts Gutes ein.
Ich habe mir eine Nachrichtenökonomie verordnet. Nur noch einmal täglich, und sicher nicht vorm Schlafengehen. Da schaue ich dann in die Welt, die sowieso ihrem Untergang geweiht scheint, und habe gar nicht mehr die Kraft, um so viele Schicksale zu weinen, um die zu trauern, die gerade im Bombenhagel oder im Mittelmeer ihr Leben geben. Es geht nicht. Ich bin ohnmächtig und habe gar nicht so viel Mit-Leid in mir, um all das, was mir nachrichtlich angeboten wird, angemessen seelisch zu verarbeiten. Ich sitze also vor dem Gerät, ob das der Computer ist oder der Fernseher oder das Handy, ist dabei egal, die negativen Botschaften lauten immer und überall gleich.