Der Stachel
9. Januar 2018
Dies ist eine der Antworten auf unsere Frage: „Ist autobiographisches Schreiben heilsam?„
Hi M.,
meinst du auch wie der ein oder andere, meine kleinen Geschichten taugen nicht für einen Leser. Ziehen ihn nicht an. Locken ihn nicht hinter dem Ofen hervor. Wann taugen denn Geschichten, Erinnerungen, Gedanken zu ihm zu ihr zu uns allen? Und wem sollen sie taugen? Soll nicht einfach Wahrheit erneut gefunden und erfahren werden? Der Stachel “ bin ich gut genug, schreibe ich gut genug “ bohrt sich in meinen Kopf und meine Seele und wird zur drängenden Frage. Gut genug ? Für wen? Für dich? Für mich? Für alle?
Erinnernd erzählen
Dir zu schreiben ist mir eine Freude. Mich zu erinnern öffnet mein Inneres für dich und für mich selbst. Und s i n d wir nicht erst, wenn wir uns erinnernd erzählen?
Ist das nicht Grund genug es zu tun? Ich schreibe, gut oder nicht. Es brodelt in meinem Kopf. Erinnerungen und Gefühle verweben sich miteinander, berühren, rühren auf, freuen, schmerzen. So kommst du mir näher. Bist schließlich ganz nah. Plötzlich will ich ganz genau wissen, wer du bist, was du gefühlt hast, was du gedacht hast. Es drängt mich zum Schreiben. Schreibend zu erfahren. Erinnernd zu begreifen. Nie war mein Wunsch zu schreiben intensiver als gerade jetzt.