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Schlagwort: Schreiben

Sparschwein

Das Sparschwein – Short Story von Elena Fischer

“Das Sparschwein” ist im Speed-Writing entstanden
Elena Fischer lebt in Mainz, arbeitet in Heidelberg und schreibt meistens im Zug.
Wenn du das Speed-Writing selbst probieren willst, schreib uns eine Mail

Das Sparschwein

Er lag in seinem Hochbett. Das Sparschwein, das der Vater ihm zum letzten Geburtstag geschenkt hatte, ruhte auf seinem Bauch und sah ihn dümmlich grinsend an. Er fuhr über das glasierte, rosa Porzellan. Es fühlte sich kalt unter seinen Händen an. Das Schwein hatte einen Schlitz am Rücken und durch diesen Schlitz fraß es. Hier einen Euro, da zwei Euro Taschengeld, und manchmal, wenn er bei seiner Oma gewesen war, einen Fünf-Euro-Schein, aber das war die Ausnahme. Seine Mutter achtete darauf, dass er das Tier regelmäßig fütterte, sie wollte keinen Ärger mit dem Vater riskieren. Das, was das Schwein verschlang, war erst einmal verloren. Es hatte zwar ein Loch im Bauch, aber das war verschlossen.

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Max Frisch - Zürichsee

Max Frisch fragt: Wen soll das interessieren?

Max Frisch fragte: “Wen soll das interessieren”

Max Frisch ist ein weiterer Autor, der mich in meinen jungen Jahren beeinflusste (ich sollte mal was über Doris Lessing schreiben, denn die ist eine der wenigen weiblichen Autoren, die auf mich nachhaltig wirkten). Aber jetzt erst mal Max Frisch. “Mein Name sei Gantenbein” brachte die Überlegung, was denn eigentlich das Individuum sei, auch zu mir. Man nannte das in germanistischen Seminaren auch “Dissoziation des Ich” oder “Dissoziation des Subjekts” – und mir war keinesfalls klar, dass damit auch psychische Störungen, gar Krankheiten, gemeint sein könnten.

Auch war mir nicht klar, dass Max Frisch mit Ingeborg Bachmann nicht unbedingt gut umgegangen war, wie mir ebenso sein mangelnder Feminismus damals nicht auffiel. Manchmal ist es gut, naiv zu sein, denn ich habe viel von diesem Autor gelernt.

Zurück zur Eingangsfrage von Max Frisch, die viele Schriftsteller*innen umtreibt: Wen soll das interessieren? Fragt man es nicht selbst und nimmt damit die Elternfrage vorweg, dann tun es sicher die anderen. Wen soll das interessieren, was du da schreibst? Nun, könnte man antworten, hätte man das Selbstbewusstsein, zumindest MICH interessiert es, was ich schreibe. Deshalb schreibe ich ja. Aber ja, ich habe auch die Hoffnung, dass es andere Menschen interessieren könnte.

Übrigens – in unseren Kursen interessieren wir uns für das, was Sie schreiben. Und für Ihren individuellen Stil. Und wir reagieren individuell und prompt auf jeden Ihrer Texte.

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